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ZUE Echtrop weiterhin in der Warteschleife

20.10.15 Soester Anzeiger © Fischer

 

Möhnesee - Erst am Donnerstag gehen die aktuell verfügbaren 300 freien Plätze der Zentralen Unterbringungs-Einrichtung in Echtrop in den Verteiler der Koordinierungsstellen. Das teilte am Mittwoch die Bezirksregierung mit.

Ob am selben Tag noch Busse mit Flüchtlingen nach Möhnesee in Bewegung gesetzt werden, entscheidet die Zahl der aktuellen Neuankömmlinge, die es aus den Erstaufnahmeeinrichtungen (EAE) in Dortmund, Bielefeld, Unna-Massen, Burbach und Bad Berleburg zu verteilen gilt.

Wo bleiben Sie denn?, fragten sich bis Dienstag nicht nur die Mitglieder des Möhneseer Runden Tisches für Flüchtlinge. Denn bereits für Samstag wurden die ersten neuen Bewohner der Zentralen Unterbringungs Einrichtung (ZUE) angekündigt.

Ein freundliches Willkommens-Begrüßungs-Transparent steht bereit – aber das Empfangskomitee wartet bislang vergebens. An der Wache der ZUE am neuen Eingang zur Graf Yorck-Kaserne rührte sich bislang nichts.

Funkstille wegen mangelnder Informationen auch bei der Leitung der Unterkunft. Telefonische Anfragen blieben bisher in der Regel erfolglos. David Strube und Stellvertreterin Katja Teuber warten ebenso auf die ersten Asylbewerber in der neuen Einrichtung wie der Landes-Koordinator Kai Jatzenko vom Malteserwerk. Sie sagen, dass sie selber erst sehr kurzfristig informiert werden.

Bisher gab es aber noch keine Ankündigung. Auch bei der Bezirksregierung, die für die 2 500 Plätze in den ZUE-Anlagen in NRW zuständig ist, gab es bis gestern Mittag noch keine genaueren Erkenntnisse. Pressesprecher Ralf Ziekanowski hatte die ZUE-Möhnesee zunächst noch nicht auf seiner offiziellen ZUE-Liste.

Erst seine Nachfrage bei der Koordinierungsstelle der Bezirksregierung förderte die Erkenntnis zutage, dass die ehemalige Kaserne am Möhnesee ab Donnerstag ins System aufgenommen wird.

Graf York Kaserne wird zur Flüchtlingsunterkunft 

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Unterdessen war die Zahl der neuen Asylbewerber im September enorm. 61 000 seien in diesem Monat in Nordrhein-Westfalen angekommen, zählte die zuständige Bezirksregierung. 500 Bustransfers täglich werden organisiert, um die Flüchtlinge von den fünf EAE zu den 21 ZUE und weiter an ihre Bestimmungsorte in insgesamt 247 Notunterkünfte (54 000 Betten) wie Turnhallen, Kasernen, Gewerbehallen, Jugendherbergen und Zeltstädte sowie letztendlich in die einzelnen Kommunen zu fahren, in denen sie dann endgültig aufgenommen werden, bis über den Asylantrag entschieden ist.

Allein bei der Bezirksregierung arbeiten mehr als 350 Mitarbeiter daran mit, die Flüchtlingsproblematik zu bewältigen. Weitaus mehr werden von der Polizei und anderen Einrichtungen sowie durch Freiwillige bereitgestellt, um Versorgung und Sicherheit herzustellen.

Eine Mammutaufgabe, die noch lange den vollen Einsatz der Beteiligten fordern wird. Denn eine erfolgreiche Bekämpfung der Ursachen von Flucht und Vertreibung aus den betroffenen Ländern in Asien und Afrika ist trotz der intensiven Bemühungen der Politik vorläufig und mittelfristig noch nicht abzusehen.